Vorgehen: der Weg ist das Ziel
Da Digitalisierungsprojekte meist mit mehr Unsicherheit behaftet sind als normale Produktentwicklungen, macht es Sinn, einen iterativen Ansatz zu wählen und die potentiellen Benutzer und Kunden, sowohl interne als auch externe früh für Feedback ins Boot zu holen. Wenn Sie mit ihnen nicht schon das Konzept auf dem Papier besprochen haben, dann sollten ausgewählte Nutzer möglichst in diesen nächsten Phasen ihr Feedback zur Lösung geben.
Funktionsmuster/ Rapid Prototypen erlebbar machen
Als erstes empfehlen wir den Aufbau von Funktionsmustern. Davon gibt es zwei Typen, zuerst die, welche dazu dienen, die Technologie zu verifizieren, d.h. die technologischen Risiken zu minimieren. Dann die, die dazu dienen, den Nutzern zu zeigen, was sie erwartet. Dazu, das Produkt und die Dienstleistung erlebbar machen, auch für Stakeholder und Entscheider innerhalb der Organisation. Das kann eine ganz einfache Simulation aus Papier und Karton sein oder ausgefeiltere Werkzeuge nutzen.
Es geht darum die grössten (Markt-)Risiken mit möglichst wenig Aufwand zu testen und die Lösung dann an die Resultate der Tests anzupassen.
Minimum Viable Product (MVP)
In der nächsten Phase wird das Produkt fertig entwickelt, als MVP. Das heisst, es beinhaltet die wichtigsten Funktionen, die Nutzen generieren. Es geht darum, vom Markt, von der praktischen Applikation Feedback zu erhalten. Dann kann die nächste Version angepasst und verbessert werden. Das wichtigste bei der Definition eines MVP ist nicht die Liste was es kann, sondern die Ausschlussliste, was es (noch) nicht kann.
Moderne additive Fabrikationsmethoden erlauben es häufig, erste Serien ohne Werkzeugkosten direkt von den Zeichnungen zu produzieren und auch schnell anzupassen. "Schnell" ist hier das Schlüsselwort: es geht darum zu sehen was geht, schnell zu analysieren was besser wäre und dann eine neue Lösung zu entscheiden und schnell zu implementieren.